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berichte:2009:bad_rappenau

Bad Rappenau, Open DM 2. Liga (14.-15.03)

Heieiei, ich hatte mir eigentlich erhofft, meinen ersten Turnierbericht (da sieht man mal, wie wenig erste Fehler ich mache….) passend zu den drei Super-Erfolgs-Turnieren schreiben zu können. Die Hoffnung stirbt zuletzt…aber sie stirbt. So muss ich schweren Herzens aufzeichnen, was dieses Wochenende geschehen ist. Aber wie sagte schon Otto Julius Bierbaum, ein Mann, den man wohl kennen sollte: „Es gibt bittere Augenblicke in diesem Leben; die Hauptsache ist, damit fertig zu werden.“

Freitag

„Man darf nie vergessen, daß Kochen eine Kunst ist, und in allen Künsten ist es die Einfachheit, die der Perfektion am nächsten kommt.“ (Jean Valby) Nachdem wir uns beim gemeinsamen Mahl gestärkt haben, die Katze gestreichelt wurde, Urinieren bei Kerzenlicht Wirklichkeit ward und fleißig der Völlerei gefrönt wurde, ging es dann auf die unverhältnismäßig kurze Reise. Schon Sokrates wusste: „Wer durch reisen klüger werden will, darf sich nicht selbst mitnehmen.“ Naja, wir sind zwar nicht durch reisen klüger geworden, aber irgendwie haben wir uns wohl in der wohligen Wohnung unserer Wirte vergessen.

In Bad Rappenau sind wir trotzdem angekommen, als erste… als einzige (na, ein paar Raps waren auch da). Rückblickend hab ich wohl noch nie auf einem Turnier so entspannend geschlafen, aber da war ich auch alleine mit. War es am Ende meine Schnarchoffensive und die gestörte Nachtruhe aller anderen, die uns den Sieg gekostet haben? Auf keinen Fall waren die Prügelattacken gerechtfertigt, sowas kann man auch anders regeln (naja, da komm ich später noch drauf zu sprechen)!

Samstag

Wir frühstücken…ähhh…. ach ja: alleine. Hier hätte man eigentlich schon merken müssen, dass irgendetwas an diesem Wochenende nicht so richtig stimmt. Das erste Spiel gegen Karlsruhe. Was ich noch weiß, verschwimmt vor meinem inneren Auge in einem See aus Schweiß (uiuiui). Eigentlich waren wir gar nicht so scheiße und die anderen gar nicht soo gut. Trotzdem verloren. Wie hoch, och, ging so, gell. Lassen wir dazu Peter Rudl mal was sagen, denn ich kann mich an kein einziges Ergebnis wirklich „Erinnern: in der Regel immer nur das gerechte Bleiwerk des Vergessens, in das immer neue Stollen der Verbrämung, des erstickten Selbstbezichts und der schamlosesten Verklärung getrieben werden. Wer solche Lüge nicht leben will, wird krank und erlischt schnell. Aber wen schert’s. Die Wahrheit will keiner ertragen.“

Noch guter Hoffnung und überzeugt, dass wir nur nicht ganz wach waren und das Spiel eigentlich hätten gewinnen müssen, ging es dann gegen Stuttgart. Wenn Goethe uns zugeschaut hätte, hätte er sicher resigniert feststellen müssen: „Der Unglaube ist das Eigentum schwacher, kleingesinnter, zurückschreitender, auf sich selbst beschränkter Menschen.“ Na, da haben wir uns mal völlig lethargisch gegeben und sowas von AUFS MAUL bekommen und auch gleich mal allen anderen Teams (jetzt waren ja auch wirklich alle da) gezeigt, was wir alles nicht können. Ärgerlich und im Effekt extrem ungut, das Spiel hat uns wohl das Rückgrat gebrochen und uns Glauben gemacht, dass wir hier gar nicht hingehören. Wenn wir doch nur geglaubt hätten… naja.

Die Frustration haben wir mitgenommen, aufgesaugt und uns anknabbern lassen von der Wut und dem Hass (nee, jetzt übertreib ich). Aber wer denkt, wir hätten uns von Mainz wegputzen lassen, der irrt. Wie hats Rappenaus Robin im Kreis (nach dem verkackten letzten Spiel von uns gegen den Turniersieger) gesagt: „Naja, zuerst habt ihr gegen Karlsruhe unglücklich verloren, dann gegen Stuttgart nicht mitgespielt und dann Mainz [Achtung jetzt kommts] so nebenbei vom Platz gefegt.“ HAHAHAHA! SIEG! Wer nicht mitgekommen ist: Gegen Mainz haben wir gewonnen, gegen Raps verloren. Die Unstimmigkeiten über die Einstellung im Spiel gegen Raps blende ich hier aus. Warum? Weil ICH den Bericht schreibe!

Abendessen

Nachdem Andi leider aussteigen musste und Daniel es vorzog bei seinen Eltern vorbeizuschauen (zu Recht würde Pestalozzi sagen, denn: „Die Liebe der Eltern ist wie der Tau in Frühlingsnächten.“) gelangten die verbliebenen Schurken und die Räuberhauptfrau in die örtliche China-Mann Bude. 5x Buffet und 1x vegetarisch. Zurück in der Halle und siehe, wir waren… nicht alleine, aber ich legte mich lieber ins Bett (weshalb ich nicht weiß, was die anderen gemacht haben) und da der Rest der Mannschaft sich in der Gerätekammer vor meinen Schnarchattacken gesichert hatte, musste ich alleine in einer ganzen Halle zu Bette gehen. Bähhh!

Der Plan bestand eigentlich darin, dass ich mich zu den Hamburgern lege und die dann durch heftiges Schnarchen zermürbe. Tatsächlich waren die aber noch nicht da und deshalb dachte ich, dass ich nicht mal so meinem Team helfen könnte. Als ich morgens aufgewacht bin, hatte sich aber ausgerechnet die ganze Hamburger Gruppe um mich versammelt. HAHAHAHAHAt nix gebracht!

Sonntag

Wieder super geschlafen, nicht gesoffen und deshalb ganz frisch gewesen. Echt jetzt. Dann unser erstes Spiel gegen Turnier-zweiten Heidees und zwischendurch, und zwischendurch und zwischendurch sahs mal so aus… ach ja, aber wenigstens haben wir gezeigt, dass wir uns nicht nur hochgeschlafen haben, sondern wirklich was können. Egal. Weiter und nach vorne gucken und von vorne kam: HAMBURCH!

„Es steht geschrieben: Liebe deine Feinde – ich glaube, einige von denen haben es gelesen.“ (Pavel Kosorin)

Was soll man zu dem Spiel sagen? Unbegreifliche Szenen, hart, Calls, Calls, Calls, wieder harte Szenen, hoher Einsatz. Rumms. Krach. Schrei. Mehr Schreie. Calls, Calls, Calls. Hamburg hat gewonnen. Käse. Diskutieren, Duschen, vorletzter Platz, nach Hause fahren.

Jetzt ist Sommer! und immer dran denken: „Siegen kann jeder. Nur Verlierer sind auserwählt.“ (Georg Skrypzak)

Paul

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berichte/2009/bad_rappenau.txt · Zuletzt geändert: 2024/03/01 17:24 von 127.0.0.1

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