Marburg, A-Relegation (27.-28.08.2005)
Die Stars der vorerst letzten A-Religation von DISConnection: hinten: Ralf B., Seppel, Daniel, Markus, Alex, Felix; vorne: Poppow, Arne
Ich glaube, mir wurde die Aufgabe zugeteilt, den Turnierbericht für unseren Ausflug nach Marburg am letzten Wochenende zu schreiben. Es ist mein erster für die DISConnection (und das nach 18 Jahren…)
Also der Reihe nach
Freitag, 20.00 Uhr.
Abfahrt nach Marburg. Die Route führte über Stuttgart und Heilbronn, da Daniels Auto dort zwischengeparkt wurde. Ich fuhr die ersten zwei Stunden in diesem erstaunlichen Gefährt. Motoraussetzer und permanentes lautes Dröhnen ergaben eine Art Panzergefühl. Wahrscheinlich ist es der einzige Panzer mit einem Jägermeisteraufkleber…
Folgerichtig wurden wir in Stuttgart von der Polizei von der Autobahn geholt und der Fahrer musste sich einem ‚on-line-Drogentest’ unterziehen. Es wurde jedoch seitens des sachkundigen Wachtmeisters lediglich ein unregelmäßiger Lidreflex (was immer das ist) festgestellt, so dass wir ohne Behelligungen weiterfahren durften…
Die Spiele im einzelnen:
Samstag
Zuerst ging es gegen die Endzonis. Selbige waren wie wir nicht in Bestbesetzung. dennoch waren sie zu zehnt. Die erste Halbzeit konnte als Einspielphase angesehen werden. Viele Missverständnisse und technische Unzulänglichkeiten führten zu einem 7:2 Halbzeitstand für die Zonis. Nach der Halbzeit lief es für uns besser. Es war zu spüren, dass die Rostocker unter Druck Fehler machen. Wir kamen bis zum 10: 9 heran. Leider fehlte uns dann die notwendige Cleverness, das Spiel nach Hause zu holen. Es endete 13: 10 für die Ostseeaner. Eigentlich ein motivierender Turnierbeginn. Gut, dass wir in dem Moment nicht schon gewusst hatten, dass die Rostocker nach uns die schwächste Mannschaft auf der Reli sind…
Nach dreistündiger Spielpause ging es gegen 16 motivierte Stuttgarter. Eine Mannschaft im Aufbruch, mit einigen sehr talentierten Spielern. Noch fehlende Erfahrung wird durch Enthusiasmus wettgemacht. Viele Spieler, die ganz gut zu Fuß sind. Ganz klar, athletisch konnten wir nicht mithalten. Dennoch hatten die Schwaben sich im Spiel vorher in die Haare bekommen. Anspruch und Wirklichkeit klaffen halt noch auseinander… Ich hoffte, dass wir mit etwas Defensedruck, entsprechende ‚Uneinigkeit’ bei ihnen hervorrufen können. Leider waren wir davon im Spiel meilenweit entfernt. Es gab eine 13:3 – Klatsche. Dies war für mich der bitterste Moment in Marburg. Es hatte nicht eine Mannschaft, sondern 8 Einzelspieler hatten verloren.
Das dritte Spiel ging gegen die Bad Raps, die bereits am morgen Stuttgart geschlagen hatten. Ein Youngster-Team (=Milchbart-Mannschaft), die technisch und läuferisch sehr gut ist. Auch eine vielversprechende Mannschaft. Sie spielten (gegen uns) eher eine Mit-Jogg- Defense. Es war für sie auch nicht wirklich nötig, sich übermäßig zu bemühen, da wir unsere regelmäßig Fehler regelmäßig selber machten… Dennoch war es für unseren Konditionsstand, für unsere Verhältnisse ein gutes Spiel, da ich nicht nur einige sehr gute Einzelleistungen, sondern streckenweise auch ein vielversprechendes Kombinationsspiel erinnere. Im taktischen Bereich, gab es einige Mängel, die zum Haareraufen wären, wenn man nur genügend hätte. Vor der Defense auf der ‚line’ sagte Daniel: „Jungs, die spielen 2-3 kurze Pässe, dann donnert einer das lange Teil raus. Lasst euch nicht überlaufen.“ Und dann spielten sie ihre 2-3 Pässe und es folgte das lange Teil und wir wurden überlaufen. Die Szene wiederholte sich 5-6 mal. Bill Murray hätte seine Freude daran gehabt….
Das letzte Spiel des Tages ging gegen die Berliner. Berlin und Hamburg waren die beiden dominierenden Mannschaften des Turniers. Irgendwie sind die Teams ähnlich (men in black oder orange, athletisch und technisch top), aber irgendwie sind sie auch verschieden. Die hardfish – Jungs empfinde ich eher als prol, während die Berliner auf mich fast feinsinnig wirken. Vielleicht ist es auch nur die Auswirkung der Tarek-Aura in Hamburg und diejenige von Berlin-Ralf. Berlin ließ uns mitspielen. Es war bereits vor Spielbeginn klar, dass wir Gruppenletzter und die Berliner Gruppenerster sind. Wall-City probierte eine seltsam Zonenform an uns aus, die uns im Prinzip ungehindert spielen ließ. ‚Natürlich’ machten wir dennoch kaum Punkte und es endete 13:3 . Ich kam mir manchmal vor wie so ein Gazellen-Junges - nicht wegen meiner Beweglichkeit – dass vom Gepardweibchen ihren Jungtieren zum Üben mitgebracht wurde… Sie ließen uns mitspielen, bevor sie uns fertig machten.
Dann folgte der schöne Teil des Tages: Duschen, Essen gehen, Stadtrundwanderung auf die Burg und unter Seppels kundiger Führung durch dunkelste Nebenstraßen zu einer Eisdiele mit äußerst gutem Tiramisu-Eis…
Sonntag
Aufgrund des veränderten Relegationsmodus, hatten wir als Pool-Letzter am Sonntag nur noch ein Spiel, gegen Marburg, die im anderen Pool die Rote Laterne hatten. Die Modus – Änderung hat sich bewährt. Hamburg und Berlin als deutlich beste Mannschaften, waren jeweils Poolerste und damit direkt qualifiziert. Um die verbliebenen 3 Erstligaplätze hauten sich 6 gleichstarke Mannschaften, nämlich die Zweit- bis Viertplazierten der beiden Pools.
Am Ende sind mit Freiburg und Karlsruhe zwei etablierte Erstligateams rausgekegelt worden, für die Bad Rappenau und Stuttgart nachrückten. Kein Glanztag für patriotische Badener…
Das Spiel am Sonntag gegen Marburg bracht nicht Neues. Wir schleppten uns über den Platz. Ohne Defense, kann man kein Spiel gewinnen. Nicht mal gegen Marburg. Ich glaub es endete 13:8.
Fazit:
8 Spieler sind für eine Relegation zu wenig. Zumal, wenn nicht mal 7 Gesunde aufgeboten werden können. Alex hatte seit dem ersten Spiel eine Knöchel – Verletzung, Bei Felix zwickte der böse graue Wolf, Ralf’s Knie waren kaputt. Bei Markus war es der Rücken, Daniel litt unter einem unregelmäßigen Lidreflex… usw.
Ich will nicht mitleidsvoll jammern, doch sind nicht Relegation und DM die Saisonhöhepunkte, auf die hingearbeitet wird? Gut, immerhin waren wir angetreten, doch wir geht es weiter? Für die DM am übernächsten Wochenende gibt es bisher 6 Aktive…
Kuh wadis, DISConnection? (P.S.: Felietsche, du Gücklicher, es lebe das Latein…)
Fazit Teil 2:
Es war trotz allem ein schönes und lustiges Wochenende! Ich habe mich als mittlerweile seltener Turniergast im Kreise älterer und jüngerer Herren wohlgefühlt. Manche Spieler auf der Reli waren noch nicht mal geboren, als wir bereits Turnoverheads schmissen. Manche von uns Älteren nutzen bereits den Segen der Vaseline während unsere jüngeren Spunde noch mit Penaten geschmiert wurden… Also, liebe Unentschlossene, rafft euch auf nach Kiel mitzukommen. Es wäre schon ein freier Fall, wenn die DISConnection die DM absagen müsste. Denkt allein an das schöne Oblomow-Restaurant…
Viele liebe Grüße,
poppow